Dienstag, Oktober 29, 2019

Fetzt

Heute ist Welt-Psoriasis -Tag.
Wie langweilig und ansprechend.
Da kann ich mich ja in die Gruppe der feiernden Meute einreihen. Jippiiieeeh.
Psoriasis, Neurodermitis...alles in die Wiege gelegt. Richtig schön dünnhäutig bin ich.
Was da rumbehandelt wurde-Meine Güte. Bestrahlung. Teersalbe. Vitamin D Creme. Und ganz viel Cortison.
Ich weiß noch, wie ich mich mal auf einem Foto sah und dachte-Ach du Scheiße, das bin nun also ich-nach Außen hin.-Total das Mondgesicht.
Ab dem Tag war die komplette Behandlung für mich seit gestern vorbei.
Ich bin nie wieder zu einem Arzt gegangen damit er was für meine Haut tun will.
Psoriasis und Neurodermitis sind Autoimmunerkrankungen. Da doktert man nicht dran herum.
Das lässt man lieber schön sein.
Ja. Ich hab Fälle gesehen, die trübten sogar meine Sicht. Vor allem die, welche mit MTX behandelt werden. Psoriasis auf den Gelenken muss richtig schlimm sein. Und doch. MTX ist schlimmer!
Hergott. Ich bin Krankenschwester. Natürlich weiß ich, dass manche Menschen echt heftige Psoriatiker und Neurodermiker sind.
Viele von denen hören aber auch nicht zu, wenn man denen erklärt, was eventuell ihr Leiden mindern, wenn nicht sogar absolut beruhigen könnte.
Fleisch zum Beispiel. Lass es weg und warte ab.
Mehl zum Beispiel. Lass es weg und warte ab.
Zucker zum Beispiel. Lass ihn weg du warte ab.
Viele. Ganz viele Psoriatiker sind übergewichtig. Ist so!
Dünnhäuter reagieren auf diesen ganzen Nahrungsscheiss. Die Nahrungsmittel von früher, sind nicht mehr die von heute.
Kannste an der Haut ablesen.
Meine Haut sieht super aus, seit ich weglasse, was mir nun überhaupt nicht gut tut.
Und seit ich nur das tue, wovon ich überzeugt bin und was mich-die meiste Zeit über -glücklich macht.
Seit vielen Jahren habe ich nur noch zwei kleine Stellen an den Händen die meine kleine Geschichte verraten. Und manchmal an den Knien, wenn ich mich doch mal an Mehl und/oder Zucker versündige.
Deshalb bevorzuge ich Möhren und Kohlrabi, immer und zu jeder Tageszeit.
Außer im Nachtdienst - da vertrage ich Rohkost neuerdings nicht mehr- davon bekomme ich nun seit Neuerstem Magenkrämpfe. Starke Magenkrämpfe. Also lass ich das. Vielleicht. Manchmal.
Zum Frühstück esse ich entweder Haferflocken mit Xylit gesüßtem Naturjoghurt oder eine große Portion Obstsalat aus sauerem Obst.
Und was soll ich sagen. Mir geht´s prächtig. Meiner Haut auch.
Creme benutze ich so gut wie keine. Nur manchmal. Im Sommer. Denn Sonne vertrage ich anscheinend auch nicht so gut. Lege mich trotzdem jede freie Minute in sie hinein. Ist halt ein gutes Gefühl und gleichzeitig vertrage ich sie ja doch. Jedenfalls in Verbindung mit Meerwasser und einem tollen Klima. Sonst mit Creme.
Ich werde irgendwann in der Zukunft am Meer wohnen müssen.
Oder in den Bergen.
Ich glaub- ich nehm das Meer. Denn als alte Lady kraxel ich auch nicht mehr in den Gebirgen der Republik umher.
Schön wars da im Rothhaargebirge. Ausnahmslos und ausgesprochen schön. Da muss ich noch ein paar Mal hin ehe ich klapprig bin.
Meiner Haut und mir tat es offensichtlich sehr gut.
Heute ist also Weltpsoriasistag.
Die international Federation of Psoriasis Associations will auf Vorurteile hinweisen, welche Nichtbetroffene gegenüber den Betroffenen haben.
Und darauf, dass es medizinische Hilfe gibt.
Mit Vorurteilen meine Haut betreffend hatte ich in meiner Lebensgeschichte auch zu tun.
"Haben sie AIDS?" ist nur ein Minibeispiel. Das Kaposi Sarkom sieht ja nun wirklich ganz anders aus. Und mit AIDS, was ja eine HIV Infektion im absoluten Endstadium ist, tanze ich sicher nicht frohgemut durch die Weltgeschichte.
Und außerdem...i come from DDR-we have no AIDS
Meine Güte, was hab ich mich schon erklärt in meinem kurzen Leben.Erschreckend.
Nun. Woher sollen die Leute es auch wissen. Da tut nachfragen schon echt gut. Ich erkläre auch wirklich schrecklich gern. Auch in die Wiege gelegt.
Heute ist auch noch Tag des Internets.
Joar. Das feiern dann ja n paar mehr als nur den Tag für autoimmunkranke Dünnhäuter.
Das feiern ungefähr alle. Wenn sie s denn wüssten, dass heute Tag des Internets ist.
Außer denen, die ausgebeutet werden, für so manche Internetnutzer die viel Geld haben und perverse Anlagen.
Wie lange begleitet mich das Internet jetzt schon ?
Mein mittlerer Sohn war ein oder zwei Jahre alt, als ich meine ersten Vertrag über AOL hatte.
Also bin ich seit achtzehn Jahren dabei.
Dann bin ich ja im Internetzeitalter gerechnet völlig volljährig. Und kann es uneingeschränkt nutzen.
Fragte man mich - Internet!Ab morgen- anlassen oder für alle Zeit ausschalten?- ich würde sagen -AUSSCHALTEN!-
Heute gehe ich ins Kino. Denn ich war ja gestern zur Ohrreinigung.
Zum Luftfächern kam ich gar nicht, denn ich musste mich hochkonzentrieren, dass ich nicht vom Stuhl falle oder herumjammere.
Es hat sehr wehgetan. Der Doc sagte : "Ihr rechtes Ohr - alles pikobello. Im linken Ohr- etwas. Jetzt stillhalten, nicht zucken."
DAS-war nicht einfach, denn es war so unangenehm und schmerzhaft, dass Stillhalten nicht die Handlungsoption meiner Wahl war. Aber da ich immer tue was man mir sagt, hielt ich still und atmete den Schmerz weg. Darin bin ich ziemlich gut. In Schmerz wegatmen und zu tun, was man mir sagt.
Wozu das manchmal so alles gut ist. Naja.
Er erklärte mir sogar, weshalb das so schrecklich wehtat.
Es ist so- wenn man sich selber die Ohren meint zu reinigen, mit diesen Wattestäbchen da, dann drückt man das Cerumen Schicht für Schicht an die Wände der Ohren dran. Und die Wände der Ohren, sind ja nunmal Schädelknochen. Nun denn. Irgendwann, nach langer Zeit, hat man seine Ohrwände schön tapeziert mit Schichten von Cerumen, was eine wunderschöne Patina gibt und hart wie Pappmache´wird. Das muss dann eben auch heruntergekratzt werden -junge Frau. Und das tat er. Mit mir unbekanntem Ausmaß an Schmerz und Instrumenten.
Sah gar nicht eklig aus, was da dann zutage trat. Auf jeden Fall Shabby.
In Zukunft- Creme in die Ohren.
Creme? Welche denn? Die die ich sonst auch benutze. Wohl egal welche. Im Ohr ist Haut und die will gepflegt sein.
Ja! Ok! Mache ich in Zukunft so !
Ich liebe es zu lernen.
Sowas findeste in keinem Internet der Welt- so einen tollen Tipp.
Ich sagte ja- das ist ein toller Arzt.
Und heute nun.
Gut gegen Nordwind- und was es mit mir macht - im Kino.
Bin schon gespannt und werde die Lauscher aufsperren.
Auch die nach innen. #ichsehedichdumichnicht

Montag, Oktober 28, 2019

Is was?

Und irgendwas ist ja immer.
Heute zum Beispiel ist Tag der Kuscheltier-Liebhaber.
Es ist wirklich jeden Tag irgendein Tag.
Das ist sehr spannend, weil ich mir ja zu jedem Tag eigene Gedanken machen kann.
Heute über mein Verhältnis zu Kuscheltieren.
Ich selber habe zwei. Einen kleinen Schneemann, den habe ich mal von meinem Erstgeborenen bekommen, da war er vier Jahre alt. Heute ist er zwanzig Jahre älter.
Und einen einarmigen Weihnachtsmann. Der verkörpert meine Oma.Also ich spreche ihn immer mit "Oma" an. Der  kleine Schneemann stützt immer den Weihnachtsmann, denn der Schneemann hat zwei lange Arme, die er um den Weihnachtsmann legen kann. Da sind am Ende der Arme so Magneten drin. (Die Magnete funktionieren nicht mehr. Nach all den Jahren.) Denn Der Weihnachtsmann hat nur einen Arm. Und braucht den Schneemann.
die zwei gehören also untrennbar zusammen. Untrennbar.
Zu meiner Oma hatte und habe ich ein sehr besonderes Verhältnis. Sie war mein Hort.Sie liebte mich sehr und ich sie genauso zurück.
Bei ihr auf dem Fußboden habe ich oft mit einer Fußbank gespielt. Mit ihrer Fußbank.
Aber wenn ich da war, dann war das meine Fußbank. Und diese Fußbank war alles. Schloss. Haus. Schule. Kindergarten. Treppe. Zoo. Rummel.
Alles spielte sich in auf, hinter und unter dieser Fußbank ab. Eine kleine Welt. Ein Universum.
Und ich durfte spielen. Alles was ich wollte. Und Oma war da. Immer. So richtig da.
Ich habe nie gehört, dass ich zu laut sei oder sowas. Oder dass ich jetzt aufhören müsse zu spielen.
Im Fernseher lief meistens Skispringen. Im Sommer nicht, da lief Tennis. Und unten auf dem Fußboden, vor dem Fernseher, da spielte ich. Wenn ich bei Oma war.
Ich habe mir immer vorgestellt, als ich noch viel jünger war, dass ich meiner Oma mal eine Karte schenke mit der sie Boris Becker treffen kann.
Der war ihr großes Idol. Sie hat immer ganz laut mitgefiebert und auch so Aufschlaggeräusche gemacht, wie eine echte Omaprofitennisspielerin, wenn Herr Becker einen Aufschlag machte.
Ich glaube, sie war ein bisschen verliebt in ihn- so sehe ich das heute, wo ich fast in ihrem Alter bin, in dem sie früher war, als sie für mich eine echte Oma war, mit Winkearmen und Falten, die ich so liebte an ihr.
Und ich war mir sicher, dass ich diese Karte irgendwann für sie haben würde. Weil sie so eine tolle, die beste, liebste, schönste Omi der Welt ist.
Wenn ich Hunger hatte oder Hunger haben sollte, dann hat Oma mir ein Zuckerbrot gemacht.
Das war ein Schwarzbrot, bei uns in der deutschen demokratischen Republik war Schwarzbrot das, was heute ein Graubrot ist, es gab nur Schwarz- und Weißbrot, deswegen war alles was kein Weißbrot ist-ein Schwarzbrot.
Also das war eine Stulle Schwarzbrot mit dünn Butter-es gab nur Butter-Margarine nahm man in der DDR nur zum braten-und darauf streute sie dann Zucker.
Und dann schnitt sie es in viereckige kleine Happen.
So ungefähr drei mal drei Zentimeter große Happen.
Dieses Festmahl aß ich dann, auf der Fußbank natürlich. Die Fußbank war dann mein Rastplatz- daran erinnere ich mich. Auch dass ich vorher ein Deckchen auf die Fußbank legte und ganz glatt zog und wischte-ganz ordentlich sollte mein Plätzchen auf dem ich das Festmahl einnahm, aussehen.
Diese Deckchen hat meine Oma selbst gestickt, oder ich glaube es heißt bestickt. Für Handarbeit habe ich mich leider nie interessiert-außer als ich schwanger war mit meinem Letztgeborenen, da habe ich aus Langerweile eine Decke, aus all der Wolle die ich zuhause hatte ,gehäkelt. Das war fast meditativ. Ich war sehr versunken in meiner Arbeit, bis mein Finger über den die Wolle läuft ,diese Reibung nicht mehr aushielt.
Warum ich soviel Wolle zuhause habe, dass ich davon sogar eine Decke häkeln konnte, das weiß ich auch nicht-da ich mich ja gar nicht für Handarbeit interessiere.
Bestimmt wollte ich mich mal dafür interessieren und habe alles gekauft, was ich brauche im was Interessantes zu gestalten.Denn Häkelnadeln aller Couleur hatte ich ja auch da. Hm?
Oma stickte und klöppelte jedenfalls Deckchen und Kissenbezüge. Und diese Deckchen durfte ich immer verwenden. Auch die Kissen. Zum Spielen.
Ich habe oft gespielt, ich sei das tapfere Schneiderlein und wandere in der Welt umher.
Und die Zuckerstulle aß ich, wenn ich Rast machte auf meinem beschwerlichen Weg durch die Wälder und Berge und Täler.
Es war immer toll bei Oma. Viel besser als zuhause. Oma hat mich nämlich einfach gelassen. Sie hat mich einfach geliebt und gelassen. Deswegen war sie auch so gelassen.
Oma ist tot.
Ich muss grad tatsächlich weinen.
Meine Oma ist tot.
Ich weiß, dass es ihr gut geht. Immerhin, ist sie immer bei mir. Jeden Tag. Jede Nacht.
Sie ist im einarmigen Weihnachtsmann. Ich rieche und fühle sie. Er wurde bis heute nie gewaschen.
Alle kennen ihn. Weil er immer mit dabei ist wenn ich irgendwohin fahre.
Auch in die Internetstube.
Sie ist damit einverstanden sich auch hier mal umzukucken.
Diesen kleinen Plüschweihnachtsmann hielt sie auch im Sterben in ihrer Hand. In der linken Hand.  Bis sie nicht mehr atmete und endlich wieder gehen konnte - so wie früher, als die Beine und das Herz das noch mitmachten- hinzugehen wo man will.
Ich lag neben Oma als sie starb. Ich habe mich einfach mit in ihr Bett gelegt, das im Altenheim stand.
Die letzten Worte die sie sagte, kurz bevor sie nur noch gedanklich-aber hey! das ist ebenso toll- mit mir redet, waren "Es ist gut". Sie sagte, es sei gut.
Ich glaube ihr.
Sie wollte mich damit nicht beruhigen. Ich weine immer noch Oma...hörst Du. Es war so ein schwerer Tag für mich. Auch für Dich, das weiß ich. Es war ein sehr schwerer Tag für uns beide. Sehr sehr schwer. Meine Oma starb. Das liebste Wesen das ich bis dahin kannte. Sie hat mich immer gelassen. Auch als sie starb, hat sie mich gelassen.
Und auch als sie starb, war sie gelassen. Meine Oma.
Den kleinen Weihnachtsmann, der schon damals ganz abgenutzt und gedrückt war, den habe ich ihr mal geschenkt. Ein oder zwei Jahre zuvor. Und sie hat ihn immer sehr festgehalten. Denn sie hatte oft starke Schmerzen. Er hat in  ihren Händen das manchmal bestimmt gut abgefangen.
Der kleine Weihnachtsmann ist seitdem bei mir.
Und meine Oma ist irgendwie da drin. Er bekommt jeden Abend einen Kuss und wird gedrückt von mir. Er kommt auch überall mit hin. Egal wohin ich fahre. Er kommt mit.
Und ich sag dann so Sachen wie zum Beispiel: "kuck mal Oma, jetzt bist Du in Schweden, so ist es hier". "kuck Oma, so sieht es in Holland aus". "Oma, Du bist in Polen"...
Ich zeige meiner Oma ein bisschen die Welt aus meiner Sicht.
Sie war nie weg . Sie war niemals im Urlaub.
Meine Oma hat elf Kinder auf diese Welt gebracht.
Unter anderem meine Mutter, wegen der ich ja heute hier bin.
Und wegen der ich am Tag der Kuscheltier-Liebhaber über meine Oma schreiben kann und weinen kann, weil ich so sehr lieben kann. Wegen meiner Oma. Von ihr habe ich gelernt was Liebe ist. Und wie man gelassen bleibt und lässt.
Meine Oma Erika.
Mein kleiner Weihnachtsmann.

Samstag, Oktober 26, 2019

Schlaurede


Wow.
Heute war Besuch da.
Ein älterer Freund.
Also einer, der schon länger ein Freund der Familie ist.
Wir alle mögen ihn sehr und sehen ihn gern bei uns.
Er will demnächst mal mit uns in die Sauna.
Das wird schwierig, denn da will ich gar nicht hin. Da kann ich doch kein Buch mit hineinnehmen. Oder?
Und er ist sehr schlau. Ein Studierter.
Solche Menschen habe ich ja total gern um mich.
Mit denen kann ich meistens schlaureden.
Und was ich nicht weiß, das darf ich nachfragen. Studierte erklären so gerne etwas, wenn man Interesse an ihnen und ihren Themen zeigt. Also die Meisten.
Es gibt bestimmt auch totale Pfosten unter denen.
Um ehrlich zu sein, fallen mir jetzt sogar welche ein. Die lade ich ja aber auch nicht zu mir nachhause ein.
Das sind dann so welche, wie die Ärzte der Station auf der ich arbeite.
Die sagen noch nicht einmal "Guten Tag" oder "Hallo" oder wenigstens "Hi" oder "Merhabba".
Sogar ein Kopfnicken in die entsprechende Richtung scheint unmöglich.
Darüber habe ich mich schon sehr oft aufgeregt. Darüber sind viele meiner Kollegen erzürnt.
Ich empfinde das als sehr verachtend.
Das ist doch Ignoranz.
Und um aus dem Schützengraben zurückzuschlagen, ignorieren wir nun auch - nach jahrelangen Versuchen Freundlichkeit zu transmitten.
Ignorieren finde ich total schwer.
Da muss ich nämlich genau das Gegenteil von dem tun, was ich tun möchte.
Also muss ich mich künstlich zurückhalten.
Und Freundlichkeit empfinde ich als sehr einfach.
Ich mache es mir immer schon gerne einfach. Jedenfalls im Umgang mit meinen Mitmenschen.
Beim Denken sieht das schon anders aus. Da mache ich es mir gerne kompliziert. Um nicht zu sagen - schwer.

Ach ja.... Die Ärzte.
Was kann man da tun um ein vernünftiges Verhältnis herzustellen?
Die da - wir hier.
Das ist wie das Salz von der Suppe zu trennen.
Vielleicht sind sie zu Weihnachten besser drauf.
Dafür fressen die immer unsere Süßigkeiten auf. Und unsere Kuchen. Ohne uns zu fragen  Das ist sehr frech-finde ich.
Und der Freund der Familie der heute da war?
Der ist grad gefahren und ich sagte zu meinem Mitbewohner - "puh, er ist sehr anstrengend finde ich?"
Damit habe ich Zustimmung generiert in Form von "Ja, er wird immer gleich so aggressiv wenn er was erklären will und so laut dabei."
Aber das ist ja auch gut, denn er hat ja was zu sagen und war voll bei uns - also mit allen Sinnen und in der kurzen Zeit wollte er uns eben alles geben und zeigen was er weiß.
Es ging viel um Politisches heute. Es geht ja jedesmal um Politisches. Da kennt er sich viel besser aus. Mittlerweile.
Von dem Thema habe ich mich nämlich verabschiedet. So wie vom Forum-dem leidlichen.
Das Fourm finde ich jetzt richtig doof. Erst fand ich es doof. Jetzt richtig doof.
Politik finde ich nicht doof, weil ich mich da ziemlich gut auskannte und ja auch zahlendes Parteimitglied bin.
Aber von Politik brauchte ich mal eine Pause. Nur eine Pause. Ich mache bestimmt bald wieder weiter mit Politik.
Habe heute nochmal unangemeldet ein paar Zeilen gelesen im Forum in einschlägigen Threads (zrädts)und bin sehr froh-dort kein Glied mehr zu sein. Gezahlt habe ich trotzdem.
Weil die Forenleitung sehr sehr nett ist. Und die brauchen bestimmt das Geld. Mit denen hatte ich sehr nette Kontakte.
Zweien aus dem Forum habe ich eine Einladung zu meinem Blogg geschickt. Einmal der Forenschönling da, obwohl gar keiner weiß wie der aussieht.
Der ist sehr schlau, sagt ja auch unermüdlich, dass er studiert ist, und hat ein Bild von Rick Grimes als Avatar gewählt. Er tritt dort im Forum sehr wortkarg und Bääähm auf-deswegen denken viele, vor allem die mit dem von Natur aus schwachem Gewebe, dass da am Ende der Leitung auch so n Kerl hockt. Sehr schlau. Als Gast schreibt der auch manchmal da... Da ist sein Name dann grimes. Weiß nicht, ob das noch wer anders gecheckt hat.
Der hat mich mal angeflüstert als ich im Forenchat war.
Das war mega anstrengend weil ich kaum differenzieren konnte was Chat und was Geflüstere ist. Außerdem fragte ich mich, warum der mich jetzt anflüstert.
Das hat mich wirklich schwer beschäftigt und zeitweise sogar geehrt. Ich hab halt auch n schwaches Gewebe. Er fragte mich nach Skype und das wir ja mal skypen könnten. Das habe ich aber nicht und ich will das auch nicht haben. Also habe ich mich ziemlich schnell aus diesem Gefüge entfernt, da ich mich nicht wohl fühlte im Kontakt mit ihm.
Die Lust am Grusel hat mich wohl verleitet dem eine Einladung zu meinem Blogg zu schicken.
Und weil ich dem bestimmt zeigen wollte, dass ich keine von den Irren da bin. Sondern schlau und schön bin.
Das hat zum Glück nicht funktioniert, denn ich finde, der passt doch besser zu den Irren da. Immerhin behauptet der ja auch ein Therapierer Arzt von Irren zu sein.
Der Andere, der eine Einladung erhielt ist ein Pumper. Der hat ganz viele Muskeln, das hat der den Chatteilnehmern jeden Tag gezeigt. Und er trägt TeddyJacken.
Ich mag den immer noch sehr. Ich nannte ihn immer sehr liebevoll Scrap. 
Wir hatten viele schöne und lustige Stunden zusammen. Er gab mir im Forum auch den Spitznamen Möhrchen. Das hat mir gut gefallen und passte zu meinem Selbstbild als Mädchen.
Aber ihm hat das anscheinend nix bedeutet. Und in der Woche als ich im Urlaub war, habe ich das chatten mit ihm auch kein kleines Bisschen vermisst. Ich habe also auch keine Träne für ihn übrig. Nur eine Erinnerung und die wird bald weg sein.
Beide haben offensichtlich abgelehnt - da sie noch nicht hier waren.
Und jetzt bereue ich meine Einladung und hoffe die haben meine PeEn einfach ungelesen gelöscht.
Die bleiben wo sie sind. Seit Jahren. Und das ist vollkommen okay.
Dort passen sie ins Gefüge und bleiben unter sich.
Das gefällt mir.
Schade dass ich als Unangemeldete ohneGlied nicht da wild herumliken kann.
Ich würd denen n bisschen Fame schenken. Vielleicht fühlen die sich dann noch wohler da. Dann treiben die weniger Unwesen im RL-so wie das echte haptische Leben in diesem Forum von den Versackten genannt wird.
Aber das geht ja nicht, dass ich da herumfame.
Ja.
Der Freund der Familie. Den vergesse ich jedesmal über meine Gedanken.
Er ist Architekt und hat mir schon ganz viel erklärt. Zum Beispiel, wie das System Bauhaus funktioniert.
Ich konnte an Bauhaus keine Schönheit oder Philosophie erkennen.
Jetzt kann ich das. Jetzt mag ich sogar die Formen und bewundere die Bauweise. Und ihn. Er hat es mir sehr liebevoll und mit Geduld und Freude erklärt. Es hat ihm auch Spaß gemacht.
Nur wie die Kamera obscura funktioniert, das konnte er nicht gut erklären - von Physik habe er nicht so eine Ahnung. Trotzdem haben wir da alle zusammen drüber gegrübelt und geknobelt, während wir Gemüsebratlinge, Reis, Romanesco und Tomatensauce aßen.
Rammstein war ein Reizthema.
Das ist nämlich mein Thema und da muss man mir Nix, gar Nix erklären.
Er meinte die Texte seien sinnlos ohne Sinn.
Da werde ich sehr sauer wenn das jemand sagt, denn ich höre diese Musik eben auch gerade wegen der Texte. Und ich kenne die Geschichten der Bandmitglieder. Und ich erkenne die harte Lyrik in den Texten. Außerdem erlaubt Till Lindemann, dass jeder seine schönen Texte selbst mit Sinn füllen kann - sowas nennt sich Kunst und er sagt ja auch selbst "es ist sehr gut. Wenn jemand deine Kunst versteht." oder so ähnlich, lautet ein Gedicht von ihm.
Das ist alles genau mein Geschmack.
Die Musik. Die Männer. Die Lyrik.Die Bücher. Die Kunst.
Leider ließ  sich unser Freund nicht überzeugen und wurde sehr laut als er sprach:" NEIN! "
Die Texte und Lieder von Schnippo Schranke findet er viel besser und sinnvoller.
Naja.
Liegt vielleicht daran, dass Schnippo Schranke Frauen sind.
Auf die Rammstein Jungs kann Mann schonmal neidisch werden und sagen dass man die doof findet.
Ich gehe mal duschen.
Heute kommt noch Pulp Fiction.
Ich will schön riechen und sein.